Drei Lese-Highlights im März waren die gerade erschienenen Romane von Sarah Kuttner und Marijke Schermer sowie die – bisher noch nicht ins Deutsche übersetzten – Essays der Irin Emilie Pine. Alle drei Bücher kann ich von Herzen empfehlen. „Kurz und knapp: Drei Höhepunkte aus dem März“ weiterlesen
Meisterhafte Beschreibungen der Liebe
… finden sich in den frisch erschienenen Romanen von Julian Barnes und Daniela Krien. Die einzige Geschichte und Die Liebe im Ernstfall sind zwei Highlights dieses Bücherfrühlings, die sich niemand entgehen lassen sollte. Für mich beides jetzt schon Lieblingsbücher.
Es ist etwas passiert
Die 1975 geborene Sarah Moss ist dem Independent zufolge „zweifellos eine der besten britischen Autorinnen der Gegenwart“. In Deutschland ist sie noch weitgehend unbekannt, man könnte auch sagen: ein Geheimtipp. Gerade ist bei mare ihr vierter Roman erschienen, Gezeitenwechsel – ein Buch, das mir besonders am Herzen liegt, denn ich habe es ins Deutsche übersetzt. „Es ist etwas passiert“ weiterlesen
Kurz und knapp: Drei sehr unterschiedliche Liebesgeschichten
Silvia war jahrelang alleinerziehend, seit ein paar Monaten hat sie wieder einen Freund. An diesem Abend will sie zum ersten Mal zu Hause für ihn kochen und ihn ihrer dreizehnjährigen Tochter Maria vorstellen. Sie hat Sorge, dass die Tochter nicht mitessen will, am Essen rummeckert, irgendwie alles verdirbt. Denn Maria ist schwierig, hat unnachvollziehbare Launen, unter denen sie auch selbst leidet. So weit, so normal, denkt Silvia, die keine Kritik an ihrer Tochter hören will, „Kurz und knapp: Drei sehr unterschiedliche Liebesgeschichten“ weiterlesen
Das gefrorene Meer in uns
Ellinor ist sechsunddreißig, sie kommt vom Dorf und ist nicht besonders gebildet, aber sie kann kämpfen, und sie weiß, was sie will, nämlich einen zärtlichen, nicht allzu zärtlichen Mann. Über das Internet lernt sie den Literaturkritiker Calisto kennen. Beide sind von ihren bisherigen Erfahrungen gezeichnet, ihre Seelen sind vernarbt. Romantische Erwartungen haben sie eigentlich nicht aneinander, und was sich zwischen ihnen entspinnt, ist denn auch alles andere als eine durchschnittliche Liebesgeschichte. „Das gefrorene Meer in uns“ weiterlesen
Kurz und knapp
Drei kurze Besprechungen dreier sehr unterschiedlicher Romane, alle auf ihre Weise grandios. Ein großartiger amerikanischer Erzähler über obsessive Liebe, Eltern- und Geschwisterliebe und deren Grenzen. Ein episches englisches Sittengemälde, das in den Dreißigerjahren auf einem Landsitz in Sussex beginnt. Und ein so kluger wie komischer deutscher Roman über die Abgründe, vor denen Frauen sich heute oft wiederfinden.
Das innere Erleben ist alles
Drei Romane, die viel gemeinsam haben, einer druckfrisch, einer acht Jahre alt, der andere bald neunzig. In allen geht es um sechs miteinander befreundete Figuren, drei Männer und drei Frauen, und in allen tritt die äußere Handlung hinter das innere Erleben dieser sechs zurück. Die Ähnlichkeit ist kein Zufall. Christina Hesselholdt und Véronique Olmi erweisen sich mit diesen Büchern als Epigoninnen von Virginia Woolf.
Kurz und knapp
Alle, außer mir von Francesca Melandri & Wie viele Tage von Andrea Scrima
„Seit den Zeiten der Königin von Saba und des Königs Salomon“, hatte ihre Großmutter gesagt, „passieren zwei Dinge, wenn Fremde aufeinandertreffen: Krieg oder Liebe. Und häufiger noch beides zugleich.“
In Alle, außer mir von Francesca Melandri passiert beides zugleich, als der Protagonist dieses Romans, Attilio Profeti, sich im Italienisch-Äthiopischen Krieg von 1935 trotz seiner rassistischen Überzeugungen in eine Äthiopierin verliebt und mit ihr einen Sohn zeugt. „Kurz und knapp“ weiterlesen
Die Dauer lebenslanger Liebe
Als sich Antonia und Edgar Anfang der Sechzigerjahre in Hamburg begegnen, fühlen sich die beiden so unterschiedlichen Menschen sofort zueinander hingezogen. Antonia ist Optimistin, sie ist überschwänglich und voller Energie, Edgar neigt dazu, sich Sorgen zu machen, ist zurückhaltend und vorsichtig. Die Konventionen der Wirtschaftswunderzeit machen es dem Liebespaar nicht leicht. Wenn man wie Antonia zur Untermiete wohnt, ist Herrenbesuch nach 22 Uhr ein Problem, auch wenn man längst über zwanzig ist. Und die Pille würde ihr der Arzt auch nur verschreiben, wenn sie verheiratet wäre und schon mehrere Geburten vorzuweisen hätte. Bevor sie jedoch heiraten können, „Die Dauer lebenslanger Liebe“ weiterlesen