Mein Lesejahr endete mit einem tausendseitigen Lesevergnügen, einem Roman, der noch in anderer Hinsicht superlativisch ist. Middlemarch, George Eliots Hauptwerk, wurde in England vor wenigen Jahren von einer internationalen Jury zum bedeutendsten britischen Roman aller Zeiten gewählt – vor Jane Austen, den Brontës, Charles Dickens oder Virginia Woolf. Julian Barnes und Martin Amis halten ihn für den größten Roman englischer Sprache und betonen, wie beispielsweise auch Siri Hustvedt, immer wieder, welch große Bedeutung dieser Roman für sie hat.
George Eliot, die eigentlich Mary Ann Evans hieß, wurde 1819 geboren und sollte die bestbezahlte und meistgelesene Autorin ihrer Zeit werden. Sie wurde von weiten Kreisen verehrt wie eine Heilige, von anderen allerdings als „Stinkbombe der Menschheit“ verdammt. Dazu später mehr. „Mit Dolby-Surround im Viktorianismus“ weiterlesen