Nicht ganz normal und nicht besonders beliebt

… so beschreibt sich die Protagonistin von Jane Gardams Roman Weit weg von Verona  gleich zu Beginn. Die mittlerweile neunzigjährige Autorin ist in Deutschland in den letzten Jahren mit ihrer Trilogie Ein untadeliger Mann, Eine treue Frau und Letzte Freunde bekannt geworden. Nun bringt der Hanser Berlin Verlag Gardams im Original bereits 1971 erschienenes Debüt heraus, von Isabel Bogdan ganz wunderbar ins Deutsche übersetzt. „Nicht ganz normal und nicht besonders beliebt“ weiterlesen

Große Pläne, kleine Feuer

Das Haus der Richardsons brennt gleich auf der ersten Seite. Mrs. Richardson, die an diesem Vormittag ganz entgegen ihrer Gewohnheit (und ihre Gewohnheiten sind eigentlich in Stein gemeißelt) lange geschlafen hat, hat sie selbst entdeckt: kleine Feuer überall, in jedem Schlafzimmer der sechsköpfigen Familie. Im Bademantel wartet sie an der Straße auf die Feuerwehr, auf ihren Anwaltsgatten, ihre zwei Söhne und zwei Töchter im Alter zwischen vierzehn und siebzehn Jahren. Bald sind alle da und sehen gemeinsam das Haus abbrennen, alle bis auf eine. Es fehlt die jüngste Tochter Izzie, Hitz- und Querkopf und deshalb das schwarze Schaf der Familie. Es sind sich alle einig, dass nur sie die Feuer gelegt haben kann.  „Große Pläne, kleine Feuer“ weiterlesen