Kurz und knapp: Drei Romane und zwei Sachbücher

In den letzten Wochen haben mich drei Romane und zwei Sachbücher begeistert, vier davon noch neu, eins – Seitenwechsel von Nella Larsen – eine Wiederentdeckung des Dörlemann Verlags, die schon vor ein paar Jahren erschien, für mich aber neu war. In Kanada und in den USA ist der Februar unter der Überschrift Black History Month dem Beitrag der Afroamerikaner*innen zur amerikanischen Geschichte und Kultur gewidmet – für mich bisher ein sehr vernachlässigtes Gebiet. Das soll sich ändern. „Kurz und knapp: Drei Romane und zwei Sachbücher“ weiterlesen

Kurz und knapp

Alle, außer mir  von Francesca Melandri & Wie viele Tage  von Andrea Scrima

 

„Seit den Zeiten der Königin von Saba und des Königs Salomon“, hatte ihre Großmutter gesagt, „passieren zwei Dinge, wenn Fremde aufeinandertreffen: Krieg oder Liebe. Und häufiger noch beides zugleich.“

In Alle, außer mir von Francesca Melandri passiert beides zugleich, als der Protagonist dieses Romans, Attilio Profeti, sich im Italienisch-Äthiopischen Krieg von 1935 trotz seiner rassistischen Überzeugungen in eine Äthiopierin verliebt und mit ihr einen Sohn zeugt. „Kurz und knapp“ weiterlesen

Große Pläne, kleine Feuer

Das Haus der Richardsons brennt gleich auf der ersten Seite. Mrs. Richardson, die an diesem Vormittag ganz entgegen ihrer Gewohnheit (und ihre Gewohnheiten sind eigentlich in Stein gemeißelt) lange geschlafen hat, hat sie selbst entdeckt: kleine Feuer überall, in jedem Schlafzimmer der sechsköpfigen Familie. Im Bademantel wartet sie an der Straße auf die Feuerwehr, auf ihren Anwaltsgatten, ihre zwei Söhne und zwei Töchter im Alter zwischen vierzehn und siebzehn Jahren. Bald sind alle da und sehen gemeinsam das Haus abbrennen, alle bis auf eine. Es fehlt die jüngste Tochter Izzie, Hitz- und Querkopf und deshalb das schwarze Schaf der Familie. Es sind sich alle einig, dass nur sie die Feuer gelegt haben kann.  „Große Pläne, kleine Feuer“ weiterlesen