Bücherfrühling 2021, die zweite

Was leider in der letzten Zeit auf meinem Blog viel zu kurz kommt: ausführliche Rezensionen, die sich ein Buch ganz genau ansehen. Das soll wieder anders werden, aber heute ist es noch nicht so weit. Da mir nicht alle Abonennt*innen auf Instagram oder Twitter folgen und wahrscheinlich die wenigsten regelmäßig die Neuigkeiten auf dem Blog anklicken oder sich die Seitenleiste genauer ansehen (in der mobilen Version nicht rechts, sondern ganz unten), schicke ich den heutigen Kurzrezensionen dieses anhaltend tollen Bücherfrühlings ein paar Anmerkungen in eigener Sache voraus. 

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Dem Vergessen entrissen: Gabriele Reuter – der weibliche Fontane?

Im Herbst 1895 erschienen zwei Romane, deren Protagonistinnen letztlich an der Unmenschlichkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse zugrundegehen. Die eine ist in ihrer arrangierten Ehe einsam und unglücklich und beginnt eine Affäre. Als diese Jahre später bekannt wird, fordert ihr wesentlich älterer Ehemann den ehemaligen Liebhaber zum Duell und lässt sich scheiden. Auch von ihren Eltern wird die junge Frau verstoßen. Erst lange darauf – sie ist inzwischen todkrank – nehmen sie sie wieder auf. Die andere, ebenfalls eine höhere Tochter im Wilhelminischen Deutschland, versucht sich auf der ihr vorgezeichneten Lebensbahn – Jungfrau, Gattin und Mutter – zurechtzufinden. Sie hat zutiefst verinnerlicht, was von ihr erwartet wird, und will alles richtig machen; die Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, machen es ihr jedoch zunehmend unmöglich, auf diesem erwünschten Weg zu bleiben. Sie wird immer unglücklicher mit den wenigen Möglichkeiten, die ihr als Frau zu dieser Zeit im Leben offenstehen. Auch sie fällt schließlich durch das Raster des gesellschaftlich Akzeptierten und endet krank und allein. 

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Es ist was faul im deutschen Feuilleton

Ich bespreche auf meinem Blog fast nur Literatur von Frauen, denn die ist im Feuilleton unterrepräsentiert. Neben positiven Rückmeldungen höre ich dazu immer wieder zwei Kommentare: „Das Geschlecht spielt für mich bei der Auswahl von Büchern gar keine Rolle“ und „Muss denn immer alles Fifty-fifty sein?“ – Der Versuch einer Antwort, die dem Thema gerecht wird.

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