Kurz und knapp: Lieblingslektüren der letzten Zeit

„Es gibt verschiedene Arten, gegen ein gebrochenes Herz vorzugehen, aber der Besuch einer Fachtagung dürfte eine der unüblicheren sein.“

So beginnt Barbara Pyms Roman „In feiner Gesellschaft“ und hatte mich damit sofort. Dulcie Mainwaring ist von ihrem Verlobten sitzengelassen worden, hat einige Zeit gelitten und nun beschlossen, sich abzulenken und neue Kontakte zu knüpfen. Das führt dazu, dass sie schon bald nicht mehr allein in ihrem viel zu großen Elternhaus lebt, sondern zusammen mit zwei Frauen, denen sie sich zwar nicht besonders nahe fühlt, mit denen ihr Leben aber fortan eng verknüpft ist. Pym, die oft als Jane Austen des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet wurde, schafft ein Szenario, in dem erstmal niemand die liebt, von der er geliebt wird, und das ist – wie bei Austen – deshalb so gut und so unterhaltsam, weil es so normal ist und so entscheidend und so treffend und ironisch beobachtet. 

„Kurz und knapp: Lieblingslektüren der letzten Zeit“ weiterlesen